Entzündungsfaktoren in der Ernährung senken

Die Ernährung kann ein entzündliches Potenzial haben, verschiedene Faktoren tragen dann dazu bei, Entzündungen im Körper zu „fördern“. In einer Studie zeigte sich bei einem hohen Entzündungs-Potenzial eine Beziehung zu chronischen Krankheiten.

 

Die Ernährung enthält eine Reihe von Bestandteilen, die Entzündungen im Körper fördern, während andere sie senken können. Ein erhöhtes entzündliches Potenzial der Ernährung trägt vermutlich zum Risiko für chronische Krankheiten bei. Darauf weisen eine Reihe von Studien hin. Proentzündlich wirken vor allem Lebensmittel, die zuckerreich sind, einschließlich gesüßter Getränke sowie raffinierte und prozessierte Lebensmittel. Gesättigte Fettsäuren sollten in der Nahrung nur in geringen Mengen, Transfettsäuren nur sehr gering enthalten sein. Eine antientzündliche Ernährung enthält dagegen reichlich pflanzliche Lebensmittel, Gemüse, Obst, Fisch und Milchprodukte. Sie liefern reichlich Ballaststoffe, die gesunden Omega-3-Fettsäuren, Antioxidanzien, sekundäre Pflanzenstoffe, Kalzium und Vitamin D, die antientzündlich wirken können. Außerdem sollte nur wenig Salz aufgenommen werden. Das entzündliche Potenzial der Ernährung lässt sich mit einem speziellen Index (DII, Dietary Inflammatory Index) bestimmen. Vorausgesetzt, es liegen genügend Daten zur jeweiligen Ernährung vor. Eine Gruppe von australischen Forschern untersuchte in einem umfassenden Review und einer Meta-Analyse den Zusammenhang zwischen diesem Nahrungs-Entzündungs-Index und einer Reihe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

 

 

inbezogen in die Auswertung wurden 15 Meta-Analysen zu 38 chronischen Krankheiten mit einer Gesamtzahl von 4.360.111 Teilnehmern. Die Ergebnisse wurden anhand der verschiedenen Studiendesigns untersucht, darunter waren Fall-Kontroll-, Querschnitts-, prospektive und Kombinations-Studien. Die Analyse zeigte, dass eine Ernährungsweise, die Entzündungen fördert, signifikant mit 27 (71 %) der einbezogenen chronischen Krankheiten stand. Die Nachweise wurden in verschiedene Grade der Glaubwürdigkeit eingeteilt. Überzeugend (Klasse I) war die Beziehung zwischen der proentzündlichen Ernährung und dem Herzinfarkt. Sehr wahrscheinlich (Klasse II) war die Verbindung zum Risiko für Krebskrankheiten allgemein, speziell zum Krebs des Dickdarms, der Bauchspeicheldrüse, der Atemwege und der Mundhöhle. Beeinflusst bzw. erhöht wurde hier auch das Risiko für die allgemeine Sterblichkeit. Die meisten Ergebnisse wurden als wahrscheinlich (Klasse III) eingestuft oder hatten nur geringere Nachweise mit schwachen oder fehlenden Verbindungen zu den Entzündungsfaktoren in der Ernährung.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Ernährungsweisen, die Entzündungen fördern, können mit einem erhöhten Risiko für viele chronische Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Allerdings ist die Beweiskraft für die meisten Ergebnisse aus den Studien noch recht begrenzt. Weitere prospektive Studien sind erforderlich, um die Beziehungen zwischen einer proentzündlichen Ernährung und chronischen Krankheiten zu untersuchen. 

 

Unser Tipp: Viele Nahrungsergänzungen enthalten antientzündlich wirkende Mikronährstoffe, einzeln oder kombiniert in speziellen Mischungen. Auf eine gute Qualität und Bioverfügbarkeit sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Wolfgang Marx et al., The Dietary Inflammatory Index and Human Health: An Umbrella Review of Meta-Analyses of Observational Studies. In: Advances in Nutrition, Vol. 12, Nr. 5 2021, S. 1681–1690, doi: 10.1093/advances/nmab037.